
Wahre Momente des Glücks
Die Sehnsucht nach Weihnachten treibt seltsame Blüten. Der früheste Weihnachtsmarkt findet Ende August in Rennerde, einem Ortsteil des sauerländischen Dorfes Nachrodt-Wiblingwerde, statt. Die Idee entstand aus einem Jux heraus. Den Bewohnern fehlte eine Attraktion in diesem Sommermonat. Rund 600 Besucher erfreuten sich 2019 an Glühwein und Schneegestöber – und das bei 30 Grad im Schatten. Was Rennerde im Kleinen, ist Berlin im Großen. Hier öffnet die sogenannte „Winterwelt“ bereits am 1. November und dauert 2 Monate. Immer mehr Städte starten in die „Weihnachtszeit“ weit vor dem 1. Advent.
Reines Marketinginstrument
Rund 3.000 Weihnachtsmärkte gibt es in Deutschland. Für Bürgermeister sind sie ein gutes Marketinginstrument, um die Menschen in die Innenstädte zu locken. Was gibt es auch Gemütlicheres, als mit Freunden in geselliger Runde einen leckeren Glühwein zu trinken? Neben dem Duft nach Zimt und Nelken verzaubern uns Dekoration, Musik und handwerkliche Angebote. Doch auch hier herrscht Goldgräberstimmung. Rund 100.000 Euro bringt ein Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt pro Jahr. Bei Preisen bis zu 5 Euro pro Tasse locken Gewinne von weit über 100 %. Für das „aromatisierte weinhaltige Getränk“ gelten nur lasche Verordnungen. In den meisten Glühweinen sind überhaupt keine echten Kräuter oder Gewürze mehr zu finden. Wer Glück hat, erwischt einen Winzer-Glühwein, der aus Rebsorten wie Dornfelder oder Spätburgunder produziert worden ist.
Weihnachten verliert das Besondere
Ereignisse, deren ursprünglicher Charakter aufgegeben wird, werden alltäglich. Auch Weihnachten verliert auf diese Weise das Besondere. Hand aufs Herz: Ist es nicht irritierend, 8 Wochen die Möglichkeit zu haben, einen Glühwein trinken zu können? Was kann man noch genießen und sich darauf freuen, wenn es anscheinend nur noch darum geht, dass wir möglichst viel konsumieren? Wo gibt es sie noch, die wahren und wärmenden Momente des Glücklichseins während er Weihnachtszeit?
Der Anlass von Weihnachten
Auf manchen Weihnachtsmärkten gibt es sie noch, die lebenden Krippen mit Esel, Schaf und Kuh. Mancherorts kann man Krippenausstellungen besichtigen. Und da wird uns schlagartig vor Augen geführt, dass Jesus der Anlass von Weihnachten ist. Uns beschleicht eine Art Glücksgefühl. Ja, dort in der Krippe liegt der, der als Retter der Welt angekündigt worden war. Gott wurde Mensch. Wir können mit allem, was das Leben ausmacht, zu ihm kommen – unabhängig von Weihnachten und all dem Trubel. Jesus bietet mehr als einen Glü(h)cksmoment.
PS: Im Dezember 1834 suchte August Raugraf von Wackerbarth nach einem Trank, der die Kälte vergessen macht und es warm ums Herz werden lässt. Er fügte Safran, Anis und Granatapfel in weißen Wein und hatte eine geistreiche Idee: Er erwärmte die Flüssigkeit. Das erste Glühweinrezept war erfunden, so das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth.
Für alle, die eigentlich keine Zeit haben
Vier Adventswochen – vier Impulse, die zum Nachdenken und zu persönlichen Adventsmomenten einladen: Das alles gibt’s im flachsten Adventskranz der Welt, den Sie aber natürlich auch ganz plastisch aufstellen können. Gute Gedanken über Jesus, Gott und die Adventszeit. Schneller lässt sich kein Adventskranz im Büro oder Zuhause fertig stellen, der Sie vier Wochen anregend begleiten wird.