Mit (Selbst-)Vertrauen durchs neue Jahr

Mögen Sie Dienstreisen und wenn „ja“, wie sind Sie am liebsten unterwegs? Ich fahre gerne mit der Bahn. Wenn die Strecken zu weit sind, ist das Flugzeug für mich die ideale Möglichkeit, entspannt anzukommen. Das Leben und die Lebendigkeit der Flughäfen, die unterschiedlichen Menschen in den Warteschlangen und das Prickeln beim Starten und Landen sorgen bei mir für gute Laune.

Geduldsprobe im Unterwegssein

Nur eine Situation bringt mich regelmäßig auf die Palme. Nach der Landung kann ich es kaum erwarten, meinen Koffer vom Gepäckband zu nehmen, um zügig die letzte Strecke zum Hotel zu planen. Dann stehe ich voller Erwartung vor dem stillstehenden Transportband und warte ungeduldig darauf, dass es sich endlich bewegt um die ersten Gepäckstücke frei zu geben. Irgendwie nehme ich es fast immer persönlich, wenn ich länger als der Durchschnitt warten muss.

Störungen auf der Zielgeraden

Es wäre durchaus möglich, dass mir mit meinem „Stresshirn“ folgendes passiert:
Ich schnappe mir einen Koffer, und stelle im Hotel fest, dass das Rechteck auf Rollen nicht zu mir gehört. Es sieht aus wie mein Koffer, aber der Inhalt ist eindeutig nicht meiner; Herrenkleidung in XXL und Schuhe in Größe 46. Puh, das darf doch nicht wahr sein. Mal angenommen, diese Situation wäre real. Was würden Sie an meiner Stelle tun? Ich würde auf jeden Fall zum Flughafen fahren, meinen Kopf unter den Arm nehmen und den Fluggast um Entschuldigung bitten, der auf den Volltrottel mit seinem Koffer wartet.

Neuorientierung im Unterwegssein

Im Coaching schlägt mein Herz für Persönlichkeiten, die Neuorientierung in schwierigen Lebenssituationen suchen. Ihnen erzähle ich zu Beginn unserer Zusammenarbeit die fiktive Koffergeschichte und übertrage sie auf ihre Situation. Da ist jemand mit schwerem Gepäck unterwegs und lebt aus einem Koffer, den andere für ihn gepackt haben. Langeweile, mangelnde Perspektiven im Beruf, Burnout, Beziehungskrisen, Arbeitslosigkeit oder andere Themen sind überflüssige Gepäckstücke, die sich ungefragt breitmachen. Es wird Zeit investiert, um Erwartungen zu erfüllen und für den Wunsch nach Anerkennung und Erfolg wird das eigene Leben verpasst. Schluss damit! Jede Neuorientierung auf der Lebensreise kostet zwar Kraft, aber fast immer lohnt sich die Mühe und das Gepäck wird leichter. Ein gutes Thema zu Beginn des neuen Jahres.

Erste Schritte für neue Alltagszenen

Wenn Sie mit einem liebevollen Blick auf Ihren Lebenskoffer schauen werden Sie schnell feststellen, dass der Spielraum begrenzt ist. Selbstverständlich könnten sie sich von überflüssigen Verpackungen und ungebetenen Utensilien trennen, aber das ist manchmal leichter gesagt als getan. Dazu brauchen Sie Kraft und Energie. Ich schlage Ihnen vor, erst einmal den Spielraum zu finden, den Sie ohne große Mühe selber gestalten können. Hier können Sie Ihr Gehirn beeindrucken, und „Leerstellen“ aufspüren. Damit ignorieren Sie die schweren Themen nicht, aber Sie arbeiten erst an einem Thema, dass Sie aus eigener Kraft bearbeiten und umsetzen können. Das erhöht die Widerstandfähigkeit. Schauen Sie konsequent auf Ihre Möglichkeiten. Nur Mut. Experimentieren ist erlaubt. Überlegen Sie kleine Details und betrachten Sie Ihre Wünsche als Geschenke des Lebens, die ernst genommen werden wollen. Zwischen einem Ende und einem Anfang wartet Freiheit und Selbstachtung. Dafür lohnt es sich, den Spielraum nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Mut zur Kompetenz

Wenn Sie einen Koffer mit der Überschrift „ERFOLG“ packen müssten, was würde auf jeden Fall die Nummer 1 auf Ihrer Packliste sein? Die professionelle Antwort wird sie nicht überraschen, aber gehen Sie auch professionell damit um? Die Nummer 1 heißt Kompetenz. Darunter verstehe ich die Fähigkeiten, für die Sie Komplimente bekommen und selber denken: „Das kann doch jeder“. Fangen Sie an, dankbar und mutig über Ihre besonderen Talente und Kompetenzen zu reden. Reden? Ja reden! Vielleicht fragen Sie sich manchmal in Präsentationen, warum so viele Menschen viel reden und wenig sagen? Und eine innere Stimme sagt Ihnen: „Das könntest Du besser!“ Aber niemand weiß von Ihren Kompetenzen, weil Sie sich nicht zeigen. Dumm gelaufen, aber das ist zu oft eine bittere Wahrheit. Sie müssen sich entscheiden! Wollen Sie warten, bis irgendjemand Ihre Talente entdeckt und Ihnen DAS Angebot auf einem Silbertablett serviert, auf das sie schon so lange warten?
Oder haben Sie den Mut, Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zu zeigen?

Einfach anfangen

Nichts verändert den Spielraum so schnell und unkompliziert wie ein mutiger und entschlossener Anfang. Also fangen Sie an! Setzen Sie sich an einen gemütlichen Platz und luchsen Ihrer Zeitplanung eine Stunde ab, um folgende Fragen zu beantworten:

  1. Welche Dinge gehen mir einfach von der Hand?
  2. Was kann ich besser als alle anderen?
  3. Bei welchen Tätigkeiten kann ich die Zeit vergessen?
  4. Weswegen fragen Freunde und Kollegen mich um Rat?

Wenn Sie sich diese Fragen schwungvoll beantwortet haben stellt sich die Frage: Glauben Sie sich auch selber? In der Fachsprache heißt das Selbst-Vertrauen. Mit sorglosem Selbstvertrauen können Sie Ihren Wünschen, Träumen und Bedürfnissen treu bleiben und sind in der Lage, auch schwierige Situationen zu meistern. Zeigen Sie in kleinen Schritten Ihre Kompetenz und feiern jeden Schritt auf dem Weg zum Ziel. Erlauben Sie sich eine große Portion Geduld, damit die schnellen Lösungen nicht im „falschen Koffer“ ihre Lebensreise unterbrechen.

Gehen Sie voller Vertrauen Ihren Weg, auch wenn einzelne Situationen ungewiss sind. Ich wünsche Ihnen einen hoffnungsvollen und angstfreien Blick für alle Überraschungen des Alltags. Lassen Sie sich von Ihrer Phantasie wach kitzeln und bleiben Sie offen für die Geheimnisse des Augenblicks.

Gute Reise.

Monika Bylitza

Monika Bylitza ist Autorin, Kommunikationstrainerin und Coach. Zu ihren großen Leidenschaften gehört es, Menschen in Bewegung zu bringen, mutig ihren eigenen Weg zu gehen."
Mehr unter www.monika-bylitza.de