Das Leben genießen

Wenn Sie ständig viel um die Ohren haben, das Leben an Ihnen vorüberfliegt und Sie alles nur noch im Vorbeigehen erledigen können, braucht Genießen ein wenig Übung. Unsere Zeit ist so schnelllebig und so darauf bedacht, uns möglichst viele Erlebnisse zu ermöglichen, dass wir allzu leicht gar nichts mehr wirklich erleben.

  • Essen Sie langsam. Ich liebe gutes Essen, Sie auch? Meistens essen wir aber viel zu schnell. Wir machen alles Mögliche nebenher – wir telefonieren, beantworten SMS oder lesen. Nichts davon ist an sich schlecht, aber Multitasking beim Essen bedeutet meistens, dass wir das Essen nicht wirklich würdigen. Machen Sie Ihre Mahlzeiten zu einem echten Ereignis. Benutzen Sie das gute Geschirr. Schlucken Sie nicht sofort, wenn Sie einen Bissen im Mund haben, sondern genießen Sie ihn einen Augenblick lang. Achten Sie auf den Geschmack. Und dann schlucken Sie ihn hinunter. Das führt nicht nur dazu, bewusster zu essen, sondern auch dazu, weniger zu essen und besser zu verdauen. Wenn der Magen dem Gehirn signalisiert, dass er voll ist, haben wir den Punkt, an dem wir hätten aufhören sollen, meist schon weit hinter uns gelassen!
  • Schützen Sie Ihre Gespräche vor Störungen von außen (Handy auf Flugmodus schalten) und führen Sie sie bewusst. Das kann manchmal auch bedeuten, nur kürzer mit jemandem zu sprechen, weil gerade mehrere Dinge gleichzeitig anstehen, aber die Gespräche werden dafür gehaltvoller sein.

Schützen Sie Ihre Aktivitäten vor Unterbrechungen, egal ob es sich um wichtige Tätigkeiten oder schöne Momente handelt. Denken Sie daran: Studien zufolge beeinträchtigen Unterbrechungen unser Wohlbefinden. Es ist schwierig, einen Moment zu genießen, wenn man ständig von etwas ganz anderem gestört wird.

Die alltäglichen Momente wertschätzen

Genießen Sie es, die verschiedensten Geschmäcker Ihrer Mahlzeit wahrzunehmen und Ihrem Körper die Nährstoffe zu geben, die er braucht. Vielleicht führt das sogar dazu, dass Sie sich gesünder ernähren, weil der Genuss dann noch mehr Freude macht. Kochen. Ich liebe es zu kochen, wenn ich genug Zeit habe. Wenn ich in Eile bin, koche ich dagegen nicht sonderlich gern. Dann wird es zur lästigen Pflicht, die erledigt werden muss. Kochen lässt sich mehr genießen, wenn wir es nicht als lästig betrachten, sondern als Chance, kreativ zu werden und unserem Körper und / oder unserer Familie etwas Gutes zu tun. Entscheidend ist, mit welcher Einstellung wir an das Kochen herangehen.

Wie reden Sie innerlich?

All die kleinen alltäglichen Augenblicke machen unser Leben aus und wie wir mit ihnen umgehen, entscheidet über unsere Lebensqualität. Tappen Sie nicht in die Falle zu meinen, Ihr Glück käme plötzlich über Sie, wenn Sie Ihre Ziele erreichen oder den Jackpot gewinnen oder heiraten oder die neue Stelle antreten. Nein. Ein glückliches Leben führen wir immer zwischen den großen Ereignissen.  Im Buch Prediger lehrt Salomo uns: „Die Momente, in denen wir essen und trinken und arbeiten – diese Momente sind unser Leben! Genießt sie. Bringt die Prioritäten nicht durcheinander. Familie ist wichtig. Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig. Anderen Gutes tun ist wichtig!“ Salomo schreibt: „Das Beste, was ein Mensch tun kann, ist: essen und trinken und die Früchte seiner Arbeit genießen. Doch das kann nur Gott ihm schenken!“ (Prediger 2,24).

aus Valorie Burton „Das Geheimnis glücklicher Frauen“ © 2015 Verlag der Francke-Buchhandlung